11.05.2012

Meine Serienhits in der Kindheit

Als eine der ersten Generationen mit Farbfernsehen hierzulande kam ich in den Genuss einer Welle von amerikanischen und japanischen Zeichentrickserien. Wohlbemerkt zur besten Kindheitszeit. Soll heißen, Mittags oder am Wochenende auf Tele 5 geschaut und danach im Wald nachgespielt.

Die Regeln für eine Serie die mich begeistern musste waren denkbar einfach. Ein charismatischer Held (oder eine Gruppe), der sich auf spektakuläre Art und Weise verwandeln konnte. Einen fiesen Gegner mit Armee und einen packenden Soundtrack (als Kind summt man im Kampf doch immer mit!).

Eine Gruppe hat natürlich Vorteile, da sich so jeder seinen eigenen Helden rauspicken kann und man im Team die "Feinde" besiegt. Das war mit kindlicher Fantasie recht einfach. Ein Kletterbaum diente als Raumschiff, ein fast täglich neu geschnitzter Stock als Schwert und diverse Brennnesseln etc. als "Feinde" oder Hinderniss, wenn man sich grade durchkämpfen musste.

Nebenbei, das perfekte "Raumschiff" war ein Baum, den es bei einem Sturm gefallen dahin raffte. An der Wurzel gab es eine klasse Höhle als Unterschlupf. Von dort konnte man am Stamm hochlaufen. Die ehemals Wagerechten, nun fast senkrechten Äste, musste man Hochklettern um zu seinem Kommandoplatz zu gelangen. Die verschachtelten Zweige dienten als Sitz im Cockpit. Wenn sich das "Raumschiff verwandeln musste oder man sich im Falle von Saber Rider in seinen mobilen Kampfjet begeben musste, brauchte man lediglich das Gewicht nach hinten verlagern. Die Schwerkraft sorgte dafür, dass der Ast sich zu Boden neigte und man rutschte sanft in eine Nische mit Stammwänden und Gras am Boden. Ein perfekter Gleiter wie ihn Colt hatte. Sabre Ride wurde an dem Baum immer gespielt und der Baum, das Raumschiff war Ramrod. Für diejenigen, die das noch vor Auge haben.

 Toller Baum! Kindheit war klasse! Soweit die Anekdote. Ich schweife schon wieder ab.

Es gab damals haufenweise dieser Serien. Wenn wir nicht grade wir selbst waren und mit unserer Totenkopf-Band die Schrebergärten unsicher machten, dann wurde das nachgespielt, was man zuvor noch im Fernsehen sah. He-Man, Sabre Rider und Marshall Bravestar waren dabei ganz weit vorne! Die konnten sich verwandeln, hatten teilweise Schwerter und einen geilen Soundtrack. Umso schlimmer, oder lustiger, ist die hängengebliebende Situation eines Freundes (Karsten), der irgendwie nie so richtig der Held war. Alle aus der Serie verfügbaren Helden waren in unserem Dreiergespann schon vergeben. also musste ein anderer her.

Wir waren He-Man und She-Ra und der Wald musste von Skelletor und seiner Armee befreit werden. Karsten war David der Klabauter, was allein schon geil genug war. Wie man es als Kind so tut, musste man sich auch prompt verwandeln, da die "Feinde" schon vor Ort sind. Also ab ins Versteck und schon wurde sich He-Man like verwandelt. Durfte natürlich niemand sehen, damit das Geheimnis der beiden Identitäten nicht auffliegt (nein, wir hatten damals nicht mal eine Brille wie Superman, die wir angenommen hatten). Nach der Verwandlung fanden wir uns am Weg wieder, aber Karsten war weg. Es dauerte eine Weile, wir gingen weiter und suchten ihn, bis er plötzlich vor uns auf den Weg sprang und rief "Ich rufe die Klabauterkräfte ...bla... ...bla... ICH BIN DAVID DER KLABAUTER!" Passte irgendwie nicht ins Setting Was dann passierte weiß ich nicht mehr, aber irgend etwas ist in dem Moment gestorben...

So, wieder abgeschweift, aber eine nette Geschichte aus meiner Geschichte wird dadurch verewigt. Auch gut! Komme ich zum eigentlichen und dieser Satz reicht eigentlich schon. Heutige Zeichentrickserien sind meist scheiße, damals war das im Gegensatz ganz schon geil! Hier mal meine favorisierten Intros. Leider ist das Anschauen dieser Serien heute doch recht ernüchternd. Geil war´s trotzdem!

DANKE FILMATION!

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