Der Fall des Stahls #2 - Neue Wege!
Kapitel 3
Wenige Tage sind vergangen, seitdem Stahlträgermann die Macht Lightfire-Boosters am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte und zusehen musste, wie sein Versteck niederbrannte. Seine Ruine, welche ihm ein Zuhause bot, wäre fast sein Untergang geworden. Doch sollte es vielleicht dieser Schicksalsschlag sein, der ihn zu dieser verlassenen Insel brachte, auf der er sich nun befand.
In den letzten Tagen hatte Stahlträgermann viel Zeit gehabt, die Insel zu erkunden. Seit Jahrzehnten hatte keine Menschenseele mehr hier einen Fuß auf den Boden gesetzt, was man der Umgebung ansehen konnte. Die Häuser waren alt und verlassen. Teilweise waren sie zerfallen oder von wuchernden Pflanzen begraben. In einer kleinen Hütte, die noch am stabilsten wirkte, schlug Stahlträgermann sein Lager auf. Nicht dass er Hab und Gut gehabt hätte, welches er hätte lagern müssen, doch brauchte er eine Unterkunft. Zeit zur Ruhe blieb kaum. Lightfire-Booster lief weiterhin ungestraft umher. Jeden Moment könnte er ein weiteres Unheil über die Welt bringen oder es gar schon getan haben. Stahlträgermann wusste es nicht, da er von der restlichen Welt abgeschottet war. Er musste einen Weg finden, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen. Zudem brauchte er noch immer den Stickstoff und das Trockeneis für seine Idee, der Lichtfackel den Garaus zu machen. Immer wieder machte sich Stahlträgermann zum Festland auf, um neue Instrumente für eine neue Radarstation zu besorgen. Dabei musste er jedoch sehr vorsichtig sein, denn grade jetzt war es wichtig, nicht entdeckt zu werden. Lightfire sollte weiter im Glauben bleiben, Stahlträgermann besiegt zu haben. Unter diesem Schutz hatte er mehr Zeit, nach der passenden Waffe zu forschen.
Seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Zwar gelang es ihm, einen neuen Radar zu beschaffen und diesen zu installieren, doch reichten seine Energiereserven nicht aus, um ihn zu betreiben. Ein weiteres Mal machte sich Stahlträgermann auf, nahe der Stadt nach einer Energiequelle zu suchen. Er konnte nicht besonders hoch fliegen, da er sonst die Aufmerksamkeit der Lichtfackel erregt hätte. So flog er schon auf der Insel dicht über dem Boden. Grade als er höher in die Luft steigen wollte, erblickte er ein Haus, welches sich am Hang eines Berges befand. Dieses Haus war ihm bislang nicht aufgefallen. Natürlich gab es eine Menge Häuser, welche er noch nicht untersucht hatte, doch war dieses Haus anders. Es schien, als wäre dieses Haus vom Zerfall verschont geblieben. Stahlträgermann landete, um sich das Ganze genauer anzuschauen.
Die Tür war fest verschlossen, doch mit einem kleinen Ruck gab sie der Kraft Stahlträgermanns schnell nach. Im Inneren des Hauses war es dunkel. Stahlträgermann lies seine Kanone ein wenig aufleuchten, um mehr sehen zu können. Er erschrak, denn mit dem Aufhellen schien es, als würde etwas aufschrecken und weiter hinein in das Haus laufen. Doch es war wohl nur der Wind, der durch das öffnen der Tür etwas umwarf, oder ein Tier, welches durch den Krach aufgeschreckt wurde. Stahlträgermann schaute sich weiter um. Im Haus war es staubig und verlassen, doch wirkte es noch immer lebendiger, als all die anderen Häuser, welche er zuvor gesehen hatte. Je weiter er in das Haus ging, desto größer erschien es ihm. Das war sehr verwunderlich, da das Haus von außen einen recht kleinen Eindruck machte. Es wirkte, als wäre es in den Stein gebaut und würde mitten in den Berg ragen. Plötzlich erblickte Stahlträgermann eine Tür. Es war eine massive Tür aus Eisen, die alles andere als alt und zerfallen war. Sie schien neu und stabil zu sein. Stahlträgermann musste wissen, was sich dahinter verbarg. Es brauchte schon ein wenig mehr Kraft als bei der Tür zuvor, um diese zu öffnen, doch gelang es ihm, den Schließmechanismus zu lösen und die Tür zu öffnen. Was er sah, lies ihn für einen Moment vor Schreck erstarren!
Kapitel 4
Ein langer Gang erschloss sich vor seinen Füßen. Dieser war erhellt von weißem Licht, welches sich auf den metallischen Wänden etliche Male spiegelte. Vor Verwunderung merkte er nicht, wie sich etwas langsam an ihn heranschlich und ihn von hinten angriff. Ein starker Schlag mit einer Art antikem Kampfstab traf Stahlträgermann in den Nacken. Unvorbereitet auf diesen Angriff, taumelte er zunächst einige Schritte in den Gang hinein, sammelte sich jedoch schnell und wandte sich blitzschnell um. Er hob seine Stahlträgerkanone und schoss einen Stahlträger in Richtung des Angreifers ab. Nur noch ein weghuschender Schatten war zu sehen, als der Stahlträger einen Tisch zum zerschellen brachte. Schnell hastete er hinterher. Kaum war er aus dem Gang hinaus, jagte ein weiterer Schlag mit selbiger Waffe auf seinen Kopf zu. Er wich aus und setzte einen kräftigen Hieb auf seinen Angreifer. Dieser traf sein Ziel, worauf der Angreifer zu Boden ging. Er wollte grade einen gezielten Schuss in die Richtung seines Angreifers abfeuern, als eine verzweifelte Stimmte aus dem Gang schrie: „NEIN!!! NEIN NEEEEIIINNN!!!!!“. Stahlträgermann brach sein Vorhaben ab und wandte sich zu der Stimme. In Windeseile sauste ein Mann aus dem Gang hervor und schmiss sich zwischen den Angreifer und Stahlträgermann. Es war ein Mann mittleren Alters, gekleidet in einen weißen Kittel, der sich schützend vor eine am Boden liegende Frau stellte, die in einer Art altertümlichen Kampfanzug vor ihm lag. „Das ist ein großes Missverständnis!“, rief der Mann und nahm der Frau ihre antike Waffe ab. „Wir beobachten dich schon eine ganze Weile und stehen auf deiner Seite“. Diese Worte besänftigten Stahlträgermann und er ließ mit seiner Waffe von der Frau ab. „Ich bin Frank und das ist meine Gehilfin Clära“, sagte der Mann im weißen Kittel. “Wir sind Wissenschaftler und haben hier unser Labor. Komm mit mir und ich werde dir alles erklären“. Der Mann richtete sich auf und half seiner Assistentin wieder auf die Beine. Stahlträgermann, der von Herzen aus gut war und die Absichten der Menschen schnell durchschaute, folgte den beiden den Gang hinunter in das Labor. Ihm war die Situation nicht ganz geheuer, doch schien es ihm, als käme dieses Treffen nahezu perfekt.
Stahlträgermann hatte mit seiner Vermutung Recht. Das augenscheinlich kleine Haus war nur ein Vorwand, der das wahre Geheimnis verbergen sollte. Der Gang führte in ein großes Labor, welches sich im inneren des Berges befand. Stahlträgermann folgte Frank und Clära hinein und konnte seinen Augen kaum glauben. Technische Geräte, soweit das Auge reichte. Sensoren und etliche Reagenzgläser voll mit diversen Flüssigkeiten. Stahlträgermann drehte sich zu Frank und stellte ihn zur Rede. „Wer seid ihr und was hat es mit diesem Labor auf sich“, fragte er drohend und lies seine Kanone bedrohlich aufglühen. „Clära und ich sind Wissenschaftler. Wir leben seit einigen Jahren hier, lange nachdem die Menschen die Insel verlassen haben. Früher lebten wir in New York, wo wir unser Labor hatten. Mein Fachbereich war die Radartechnik sowie die Entwicklung neuer Waffen. Clära hingegen studiert seit langen Jahren alte Kampfkünste, was ihre Schlagfertigkeit erklärt. Zudem hat sie sich schon vor langer Zeit der aztekischen Mythologie verschrien. Wir haben uns vor Jahren in New York kennen gelernt. Dort arbeiteten wir zusammen an einem Kampfanzug, der seine Kraft und seine Energie aus einer aztekischen Energiequelle namens „Gergol“ schöpfte. Doch das Militär erhob mehr und mehr Einfluss auf unsere Einrichtung und wir verweigerten unsere Dienste. Kurz darauf drohte man uns und wir verließen unsere Einrichtung. In einer nächtlichen Fluchtaktion sammelten wir all unsere wichtigen Ausrüstungsgegenstände und begaben uns auf zu dieser Insel. Seitdem haben wir hier unser Labor eingerichtet. Unser Kampfanzug wurde niemals fertiggestellt und schließlich von uns vernichtet. Nur das Gergol konnten wir aus den Klauen des Militärs retten. Seit dem Tage unseres Verschwindens verstecken wir uns hier. Täglich stehe ich mit meinen Radaren in Verbindung mit der Außenwelt. Und mit Hilfe dieser Technik habe ich auch von dir erfahren. Lange habe ich nach dir gesucht, doch erst am Tage deines Kampfes mit dieser Lichtfackel konnte ich dich finden. Zu spät, wie ich dachte. Doch nun bist du da und ich biete dir eine neue Heimat“. Unentschlossen, welchen Weg er eingehen sollte und wie sehr er Frank vertrauen konnte, stand Stahlträgermann allein da und musste eine Entscheidung treffen.
Fortsetzung folgt...
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