Als ich gestern Abend vom Sport nach Hause kam, musste ich ansatzweise Zeuge eines unschönen Ereignisses werden, welches ich in dieser Form zum Glück bislang noch nicht erlebt habe.
Polizei und Krankenwagen versperrten die Straße, was in mir gleich ein mulmiges Gefühl auslöste. Richtig unwohl wurde es, als dann auch noch die Haustür offen stand. Beim Erreichen der ersten Etage war dann alles klar. Ein Polizist stand vor der Tür und zwei Sanitäter redeten im Flur. Die gute Frau, welche neben mir wohnte, weilt leider nicht mehr unter uns. Ich schrieb einmal von ihr, als sie mich auf den Flurdienst hinwies. Auch kennen viele den Zettel an meiner Tür, den sie mir einmal als Mahnung an die Tür klebte. Und neben drei kurzen Unterhaltungen morgens vor der Arbeit war´s das dann auch schon, was in meinem Kopf von ihr geblieben ist.
Das ist nicht viel, wenn man so über einen Menschen denkt. OK, ich stand in keinem besonderen Verhältnis zu der guten Frau und es gibt hoffentlich noch genug Menschen, die sich in der Vergangenheit um sie gesorgt haben. Deswegen brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben. Erschreckender finde ich es, dass ich mehr als zwei Jahre unmittelbar neben ihr gewohnt habe und bis auf die oben genannten Dinge nichts von ihr weiß.
Sicherlich kann ich jetzt nicht von Tür zu Tür gehen und alle meine Nachbarn in der Straße kennen lernen. Ich habe ja nicht einmal die Zeit, alle meine Freunde und Familie so oft zu besuchen, wie ich es gerne hätte. Aber es ist schon komisch, wie unpersönlich das alles doch ist. Der ein oder andere denkt jetzt, "willkommen in der Stadt. Auf dem Land ist das anders". Damit hat man sicherlich recht. Aber ich wollte es gern mal erwähnen.
Möge die Frau irgendwo sein, wo es ihr jetzt gut geht!
5 Kommentare:
??? kannst Du mir kurz erläutern, was das mit einer aufgebrochenen Tür zu tun hat?
spukt es bei dir jetzt?
Die Beamten haben gehofft, schnell noch helfen zu können. Der Schlüsseldienst hätte zu lange gebraucht. Man weiß ja nicht was einen Erwartet. So wurde es mir erklärt.
Ok.
Was ist mit dem Spuk?
Ja sentimental ganz blöd, aber sieh es mal positiv, du musst erst einmal den Flut nicht mehr putzen!
Gibt ja gar keinen Spuk. Vierl beruhigender fand ich, dass es kein Einbrecher war!
@Anonym: Oder grade deswegen!
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