18.02.2010

Mein Vergessen

Es war der Tricky, der mir von seiner Wohnung einen Schlüssel gab. Anfangs dafür gedacht, dass ich die Blumen während seiner Urlaubszeit gieße, nun mehr ein Ersatzschlüssel, falls mal was ist.

So etwas finde ich durchaus ratsam, falls man sich mal aussperren sollte oder so. Die Goldi hat einen Schüssel, aber bis die mal hier ist, könnte ich je nach Wetterlage schon erfroren sein. Da ist es doch ratsam, jemanden mit Schlüssel zu haben, der auch in meinem Umfeld wohnt, viel in Hagen unterwegs ist und schnell abrufbar. Somit haben meine Eltern schon seit langem einen Schlüssel, in der Hoffnung, ihn niemals benötigen zu müssen. Und so geht meine Geschichte auch schon los, wie sich jeder sicherlich denken kann.

Es war Dienstag, als ich vollbepackt nach Hause kam. Ich stieg aus meinem Auto aus und schloss die Fahrertür. Wer jemals einen Corsa hatte, der kennt den Trick, die Tür zu verschließen, ohne dabei das Schloss zu betätigen. Ein dummer Trick, den ich aus Faulheit des öfteren nutzte. Jedes Mal, bevor ich das tat, prüfte ich in meiner Hand den Schlüssel. Immer, bis auf Dienstag. Die Tür war zu, als mein Griff panisch zur Schlüsseltasche haschte. Diese war natürlich leer. Auch alle anderen Taschen waren leer, was mein Gemüt jetzt nicht beruhigte. Ich lief zum Kofferraum und hoffte, dieser sei offen. Das war natürlich nicht der Fall und mein letzter Beifahrer hat auch nicht vergessen, die Tür zu schließen. Doch als ich da stand, fiel mein Blick auf das Zündschloss. Dabei sah ich, dass der Schlüssel nicht drinnen steckte und auch nicht auf dem Sitz lag. Ich kontrollierte nochmal alles und fand den Schlüssel schließlich in der Hand mit all meinem Kram, den ich festhielt.

Völlig erleichtert, mit dem Vorsatz, niemals wieder die Tür so zu schließen, kam ich also nochmal mit dem Schrecken davon. Immerhin wäre diese Situation sehr fatal, denn ich besitze nur einen Autoschlüssel.

Jetzt dachte ich, ich hätte aus meiner Geschichte gelernt. Hab ich? Natürlich nicht! Nur einen Tag später, als ich Abends nochmal aus dem Haus zum Einkaufen ging, passierte es. Ich hatte schon beim Verlassen des Hauses das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Aber wie das nunmal so ist, habe ich den Fehler nicht bemerkt. Der Schlüssel blieb am Brett, was doch schon extra direkt neben der Tür hängt. Nach einer Weile kam ich also Vollbepackt wieder nach Hause. Genervt und etwas erschrocken zugleich bemerkte ich den fehlenden Schlüssel. Er war nicht zu finden und auch die noch beladene Hand hatte ihn dieses Mal nicht dabei. Wenigstens hatte ich mein Handy dabei, welches ich schonmal zum Einkaufen zu Hause lasse. Man muss ja nur kurz weg und so. Ich konnte schnell meine Mutter anrufen, damit sie mir aus der misslichen Lage hilft. Nach ein paar "Wo bist du denn", "Fahr doch zu mir hoch und hol ihn eben" Fragen konnte ich sie dann doch dazu bewegen, zu mir zu kommen. Wäre ein nettes Bild gewesen, wie ich Abends, beladen mit den Tüten den Berg hinauf gewatschelt wäre.

Mutter sei dank kam ich dann aber doch nur zehn Minuten später wieder in meine Wohnung. Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass ich diesen Fehler nicht häufiger mache. Oder sollte ich nicht gleich jeden Schlüssel an einem Bund haben, damit ich wenigstens mobil bleib? Vorsicht ist geboten!

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