09.09.2011

Mein unbegründete Sorge

"Es gibt nix dolleres als Käsekuchen und Steak."

Mit diesem Satz vom Hodi und einem unguten Gefühl, rief ich vor zwei Wochen bei meinem Zahnarzt des Vertrauens an, um den alljährlichen Praxisbesuch pflichtbewusst zu absolvieren. Wie in jedem Jahr schon ich es natürlich so lange vor mir her, bis die gute Arzthelferin mich persönlich anrief und mich an meine Untersuchung zu erinnern. Bestimmt nur aus Nächstenliebe!

So ging ich gestern mit einem unguten Gefühl und einem wiederaufkommenden Traumata meines gezogenen Zahns in die nach Schmerz duftende Praxis. Wie jedes Mal wurde ich herzlich empfangen, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich die Damen schon von Kindesalter her kenne und die Zahnärztin eine Freundin meiner Eltern ist. Ich erwiderte ein freundliches "ich mag es hier nicht, was keinesfalls mit euch zu tun hat" und ging nach einem kurzen hin und her über mein Kauwerkzeug in den Warteraum. Digitales Spielzeug macht diesen mittlerweile um einiges erträglicher, weshalb die eh schon kurze Zeit noch schneller verging. Fand ich super, denn das Wartezimmer finde ich immer schrecklich. Zu toppen ist das nur, wenn man auf dem Behandlungsstuhl warten muss. Ohne ablenkende Technik, dafür aber mit Blick auf Bohrer und Kratzer. Dieser fiese, womit immer angefangen wird. Dieses kack Dingen, was immer in den Schmerzpunkt gestochen wird.

Alles fehlte gestern zum Glück! Kurze Wartezeit im Zimmer und keine im Stuhl (Kotwitz!) Das fand ich schonmal nicht schlecht. Was folgte war der obligatorische Kratzer, gefolgt von einem schnellen "Das sieht aber gut aus". Ich war überrascht, prockelte die Hand der Ärztin aus meinem Mund und meinte, "das sieht gut aus, aaaaaber...?". Es kam ein "kein aber", nur ein wenig Zahnstein.

Sichtlich irritiert, da ich mir doch sonst was im Vorfeld einredete, lies ich den Zahnstein entfernen, während ich innerlich Freudensprünge machte. 30 Sekunden Hochdruckreiniger im Mund und die Sache war geritzt. OK, ein bisschen geblutet hat es dann doch und es hat auch mal gezogen. Aber das nehme ich dann doch lieber in Kauf als alles andere.

Ich denke mal, das schlimmste beim Zahnarzt, das passiert im Kopf. OK, wenn was gemacht werden muss, dann tut es in der Regel höllisch weh, ist mords unangenehm. Aber der Stress, den man grade deswegen die ganze Zeit im Kopf hat (ich jedenfalls), ist nicht grade angenehmer. Führt er doch noch eher zum Gegenteil und man geht gar nicht, bis man eine ähnliche Geschichte erleben muss, wie es der Hodi tat. Dabei ist es manchmal doch gar nicht schlimm!

Keine Kommentare: