16.07.2009

Mein Bunker

Der Hodi muss wohl eine Vision gehabt haben, als er mir einen Kommentar hinterlies. Seine Vision verleitete mich zu diesem Eintrag.

Das Mysterium Bunker!

Die Geschichte fing vor etwa 18 Jahren an. Der Garten hatte mit dem heutigen kaum was zu tun. Mein Bruder war dort damals jeden Tag und schuftete. Hin und wieder war ich mit ihm dort, spielte rum und ging ihm auf die Nerven. Ab und an musste ich ihm aber auch helfen. Doch eines Tages sollte die Hilfe spannender werden, denn als er irgendwo ein Loch buddelte, fand er einen Eingang. Einen Eingang zu einem Bunker. Dieser musste natürlich direkt freigeräumt werden, damit man hinein konnte. Als Kind hatte ich panische Angst vor dunklen engen Räumen, musste aber trotzdem dort hinein um ihm beim Dreck schleppen zu helfen. Müssen schreibe ich deswegen, weil ich es tat. Man muss ja mutig sein vor dem großen Bruder.

Die Zeit verging und mein Bruder räumte das Schlachtfeld. Jahre später besiedelte ich das Grundstück. Damals war es uns nicht so wichtig wie heute, wie gut das alles sein muss. Doch Müll musste trotzdem weg. Wohin aber, wenn das Geld für den Sperrmüll fehlt? Natürlich, in den kack Bunker. Schnell noch viel Dreck und Erde auf den Eingang und die Sache war für immer abgeschlossen. Lange Jahre dachte ich das, bis wir 2005 damit anfingen, den Garten zu renovieren. Eifrige Buddler waren am Werk, ich irgendwo anders beschäftigt. Ein "Säc, da ist ein Bunker, den bulldeln wir frei" ignorierte ich schon, weil es im Laufe der Jahre immer mal geäußert wurde und ich es für unsinnig erklärte. Doch als ich einige Stunden später dort vorbeischaute, war der Eingang wunderbar freigemacht worden.

Soweit gut. Ein neuer Raum wurde erschlossen. Lagerraum und mehr. Ich war glücklich. Dann musste aber mehr gemacht werden. Fleißig nahmen sich die Bienen wieder ihr Werkzeug und scheppten weiter Dreck weg. Dieses Mal aber woanders, denn der Bunker hat zwei Eingänge. Dieser befand sich mitten an einem Hang, der bis dato gut aussah. Aber nur bis dato, denn danach schmückte ein hässliches riesiges Loch den Hang.

Daraufhin folgte ein wahres Bombadement an Fragen über den Bunker. Wo denn das Nazi Gold sei, was man alles machen kann, wohin mit dem Schutt, stürzt der ein, Disko raus bauen und noch so viel mehr. Und das nun schon seit vier Jahren. Das zweite Loch ist zum Glück wieder zu, macht mir aber immer wieder Ärger, weil sich die Erde noch setzen muss. Auch die beiden Lüftungsrohre (???) machen mir das Rasenmähen nicht leichter. Etwas mulmig ist es mir auch noch immer, wenn ich ihn betrete. Das liegt sicher an dem vielen Ungeziefer, aber bestimmt auch an dem Kindheitstrauma.

Ja und jetzt? Jetzt kommt der Hodi und meint, der Bunker hat noch eine Menge Potential. Jetzt bin ich aber gespannt, auf welche Ideen ich mich einstellen muss. Einige werde ich sicherlich schon gehört haben. Ich bin gespannt, ob und was kommt. Was ich aber irgendwie schon weiß ist, dass so oder so noch irgend eine Arbeit mit dem Dingen kommt. Rein muss ich die Tage eh wieder, weil ich Steine brauche, die da irgendwo noch gelagert sind. Na toll!

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