01.12.2010

Mein Stahlträgermann Teil 4 - Part 4

Kapitel 4 - Böse Vorboten



Frank, der aufgrund seiner Gergol-Forschung mit der Mythologie vertraut war, war nicht sonderlich überrascht von dem, was ihm Stahlträgermann berichtete. Vielmehr interessierte es ihn, wann und warum diese Vision erschienen ist. Der Geist des Schamanen, aus einer längst vergessenen Zeit, mit einem Wissen über Dinge, die noch kommen werden sollten und eine unvorstellbare Macht bedeuteten. Frank wollte alles darüber wissen, doch konnte Stahlträgermann nicht mehr als ein paar schleierhafte Erinnerungen wiedergeben. Auch der Versuch, den Hergang mit einem brennenden Stahlträger zu wiederholen, brachte keinen Erfolg.


Einige Tage zogen ins Land. Tage, in denen sich Frank immer wieder mit der Vision beschäftigte. Doch keine Hinweise konnten ihm weiterhelfen. Die letzte Möglichkeit, die ihm blieb, war ein Besuch des Ortes, an dem Stahlträgermann seine Vision gehabt hatte. Gemeinsam flogen sie los. Sie warteten auf die Dämmerung und Stahlträgermann tat genau das, was er schon beim letzten Mal getan hatte. Doch nichts geschah. Frustriert darüber, ein weiteres Mal keinen Erfolg gehabt zu haben, machten sie sich auf den Heimweg.


Die Beiden erschraken, als sie zurück zum Labor kamen. Die Tür des Hauses wurde gewaltsam geöffnet und stand nun offen. Stahlträgermann landete und gab Frank ein Zeichen, sich ruhig zu verhalten und draußen zu warten. Leise schlich er sich in das Haus und erwartete das Schlimmste. Der vordere Bereich war unverändert, doch stand die Tür zum Labor offen. Frank musste vergessen haben, diese richtig zu schließen, denn ohne das nötige Kennwort war es unmöglich, die Tür ohne Gewalt zu öffnen. Und obwohl die Haustür gewaltsam geöffnet wurde, befand sich an der Labortür kein Kratzer. Es war dunkel und Stahlträgermann hatte Probleme, alles genau zu erkennen. Am Ende eines Ganges erblickte er ein Licht, welches er sich genauer anschauen wollte. Er lief darauf zu und stellte fest, dass das Licht aus dem verschütteten Labor kam. Sporadisch waren einige Felsen beiseite geräumt. Es sah so aus, als hätte jemand versucht, Zugang zum Labor zu bekommen. Stahlträgermann zückte seine Kanone und ging auf den Raum zu.


Der Gang war nur wenige Meter weit in den Raum angelegt worden. Steine, welche unmöglich von einer einzigen Person hätten beiseite geräumt werden können, lagen vor dem Raum verstreut. Es mussten sich mehrere Personen im Labor befinden, was Stahlträgermann um einiges vorsichtiger machte. Der Gang war schnell erkundet, weshalb sich Stahlträgermann wieder hinaus begab, um die weiteren Räume zu untersuchen. Vorsichtig ging er auf einen Gang zu, als plötzlich ein schriller Schrei die Luft zerschnitt. Eine Gestalt schoss aus der Dunkelheit direkt auf Stahlträgermann zu, der dem Angriff grade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Der Schatten verschwand wieder in der Dunkelheit, um sogleich mit einem weiteren schrillen Kampfschrei aus einer anderen Ecke den nächsten Angriff einzuläuten.


Stahlträgermann stellte sich diesem entgegen und setzte einen Faustschlag gegen den Angreifer ein. Dieser wich dem Schlag aus und konterte mit einem starken Tritt, den Stahlträgermann einen kleinen Schritt zurücktaumeln lies. Doch sofort fand er wieder festen Stand und holte zum Gegenschlag aus. Gezielte Schläge preschten auf die Gestalt ein, die ihnen mit Leichtigkeit auswich. Stahlträgermann holte ein weiteres Mal aus, doch wieder ging der Schlag ins Leere. Dieses Mal aber konterte die Gestalt und landete einen harten Treffer mit einer massiven Waffe auf den Kopf Stahlträgermanns. Wieder musste er einen Schritt zurück machen, zückte aber nun endlich seine Kanone. Die Gestalt sah dies und lies einen weiteren Schrei von sich und verschwand Richtung Ausgang. Sie lief mit einer solchen Geschwindigkeit, dass Stahlträgermann, welcher vom Treffer zuvor noch etwas benommen war, nur schwerlich hinterher kam. Am Ausgang angekommen, sah er, wie die Gestalt in der Nacht verschwand. Er wollte sogleich die Verfolgung aufnehmen, doch dann erblickte er Frank, der neben der Tür verletzt auf dem Boden lag. "Was ist geschehen?" fragte er Frank. "Ich hörte ein lautes Geschrei von innen und erhoffte mir, dir zur Hilfe kommen zu können. Doch als ich das Haus betrat, erblickte ich eine Gestalt, die direkt auf mich zurannte.


Ich wollte fliehen, doch da hatte sie mich schon ergriffen und niedergestreckt. Ich erkannte nicht viel. Eine vermummte Gestalt stand vor mir und hatte mich gepackt. Ich merkte, wie sie mir in die Augen schaute, obwohl ihr Gesicht maskiert war. Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf die sagte: „Gib mir, wonach ich suche“. Aber ich wusste nicht was sie meinte und konnte dieser Forderung nicht folge leisten. Es ging alles so schnell und ehe ich mich versah, schlug sie auf mich ein, um ihrer Forderung mehr Druck zu verschaffen. Schließlich sah sie dich kommen und ergriff sogleich die Flucht.“


Stahlträgermann half Frank auf wieder die Beine. Er schaute in die Dunkelheit und dachte an die Vision, welche er hatte. Der Schamane hatte Recht. Unheil zieht auf und niemand weiß, worum es sich dabei handelte. Lightfire-Booster konnte es nicht sein, dafür war die Gestalt zu sehr in Dunkelheit gehüllt. Es durfte keine Zeit mehr verloren werden, aber es wusste niemand, was als nächstes geschehen würde.

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